Die Ausstellung zeigt aktuelle Werke des in Wilhelmshaven lebenden Malers Hartmut Wiesner, der in diesem Jahr 75 wird. Wiesner sucht immer wieder den neuen Ausdruck, ist stets in Bewegung und blickt lieber in die Zukunft als zurück. Daher zeigt die Kunsthalle Wilhelmshaven keine Rückschau, sondern Arbeiten unter dem Titel WILD WACHSEN - ein Motto, unter dem viel Neues mit erfrischender stilistischer Bandbreite und unerwarteten Sujets wuchert. Zu sehen sind Bilder, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht, als Einzelner oder neben anderen. Dem Betrachter begegnen Protagonisten in rätselhaften Situationen, in Bewegung, wie zufällig im Tun eingefroren, manche tragen die Züge des Künstlers – aber deshalb sind es nicht gleich Selbstporträts, sondern eher verschiedene Möglichkeiten einer Existenz. Neben den Menschenbildern treten arktische Landschaften hervor. So bilden Eisgebirge den Hintergrund, vor dem sich rätselhafte Handlungen entspinnen. Die surrealen Szenen, der starke Hell-Dunkel-Kontrast und der pechschwarze Himmel lassen mitunter an die neusachlichen Arbeiten von Franz Radziwill denken. Auch auf den ersten Blick elegant anmutende Stillleben sind zu entdecken.
Korrespondierend zur 150-Jahr-Feier Wilhelmshavens werden außerdem 50 Zeichnungen auf Holztafeln sowie zehn kleine Bronzeskulpturen gezeigt. Sie thematisieren den Architekten Fritz Höger, einen bedeutenden Vertreter des Klinkerexpressionismus, und den Bauhausgründer Walter Gropius. Bisher wurden diese Arbeiten nur 2015 in der Fagus Galerie in Alfeld gezeigt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog und in geringer Auflage auch eine Vorzugsausgabe mit limiterten Lithografien.
Abbildung:
Hartmut Wiesner, Schon tot, 2015, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm